Infos

Als K.O.-Tropfen werden Substanzen bezeichnet, die gezielt verwendet werden, um Gewaltverbrechen, insbesondere sexuelle Übergriffe, zu begehen. Auch in Österreich kommt es leider immer wieder zu Fällen mit K.O.-Tropfen. Indem du dich informierst, verkleinerst du das Risiko!

K.O.-TROPFEN

K.O.mmt mir nicht ins Glas

K.O.-Tropfen…

…sind farb-, geruch- und oftmals geschmacklos!
…lösen Schwindel, Übelkeit, Benommenheit, Willenlosigkeit und Erinnerungslücken aus!

Bleib aufmerksam…

  • Behalte deinen Drink im Blick!
  • Nimm keine Getränke von Unbekannten!
  • Gemeinsam kommen, gemeinsam feiern, gemeinsam gehen – passt aufeinander auf!

Im Notfall…

  • Mach dich bemerkbar!
  • Wende dich ans Personal!

Infos zum Thema

Was K.O.-Tropfen eigentlich sind, wie sie wirken und wie du das Partyleben von dir und deinen Freund:innen sicherer gestalten kannst, erfährst du hier:

„K.O.-Tropfen“ ist ein Sammelbegriff für chemische Substanzen mit narkotisierender (d.h.: betäubender) Wirkung. Dazu gehören sowohl legal erhältliche Medikamente (Schlaf- und Beruhigungsmittel, Psychopharmaka, …) als auch illegale Mittel.

Häufig handelt es sich um GHB (Gamma-Hydroxybuttersäure; auch bekannt unter „Liquid Ecstasy“) bzw. GBL (Gamma-Butyrolacton; ist z.B. in Industriereinigungs- und Lösungsmitteln enthalten).

Die unter diesem Begriff zusammengefassten Substanzen werden unbemerkt in Getränken und Speisen gemischt, um einen anderen Menschen in einen willen- und hilflosen Zustand zu versetzen.

K.O.-Tropfen sind meist farb- und geruchlos, oftmals auch ohne Geschmack bzw. haben einen leicht bitteren, salzigen oder seifigen Beigeschmack, der in Mixgetränken kaum zu schmecken ist.
Ihre Wirkung setzt unterschiedlich schnell ein, dauert unterschiedlich lange und ist von Mensch zu Mensch verschieden. Sie reicht von starken Wahrnehmungsstörungen bis hin zur Bewusstlosigkeit. Durch den Misch-Konsum etwa mit Alkohol wird sie unkalkulierbar – in Extremfällen lebensgefährlich.

Häufig werden K.O.-Tropfen genutzt, um Mädchen und junge Frauen zu betäuben. Aber Vorsicht – auch Jungs sind immer wieder betroffen und können K.O. gehen!
Anfangs setzt oft ein enthemmtes Gefühl ein. Häufig wirkt es so, als seien Betroffene betrunken. Dabei sind sie nicht mehr in der Lage, selbstbestimmt zu handeln.

Anzeichen, die auf K.O.-Tropfen hinweisen, sind vor allem: Schwindel, Übelkeit, Benommenheit, Schläfrigkeit. Außerdem führen sie zu Erinnerungslücken und „Blackouts“.

Zu den Nachwirkungen zählen Konzentrationsstörungen, Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen. K.O.-Tropfen sind nur kurze Zeit nachweisbar. Im Blut ca. 6 Stunden und im Urin ca. 12 Stunden.

Egal ob Flasche oder Glas, Club oder Privatparty lass deinen Drink nicht aus den Augen. Wenn du dir nicht sicher bist, was mit deinem Getränk passiert, bestell dir lieber gleich was Neues. Nimm beim Fortgehen keine offenen Getränke von Menschen an, die du nicht kennst und denen du nicht vertraust.

Informiere auch deine Freund:innen über das Thema K.O.-Tropfen. Vereinbart im Freundeskreis, aufeinander aufzupassen. Achtet gegenseitig auf eure Getränke, feiert gemeinsam und geht auch gemeinsam wieder nach Hause.

Freund:innen von dir verhalten sich eigenartig? Lass sie nicht allein und sei besonders aufmerksam!

Höre auf dein Bauchgefühl! Wenn du dich in einem Lokal oder bei einer Party nicht wohl fühlst, gib deinen Freund:innen Bescheid und verlasst gemeinsam die Veranstaltung.

Du hast etwas Verdächtiges beobachtet? Erzähle der betroffenen Person, auch wenn du sie nicht kennst, von deiner Beobachtung. Informiere das Barpersonal bzw. die Polizei unter 133!

Dir wird plötzlich schwindelig oder übel? Hol dir Hilfe und wende dich an eine Vertrauensperson oder an Mitarbeiter:innen des Lokals. Schnelles Handeln ist gefragt, bevor die volle Wirkung einsetzt.

Im Verdachtsfall zögere nicht Rettung (144) oder Polizei (133) anzurufen. Du brauchst dich nicht zu schämen. Die Schuld liegt niemals beim Opfer. Auch wenn du freiwillig verbotene Substanzen konsumiert hast – Personen, die diesen Zustand ausnutzen, machen sich strafbar.

Du hast kein Handyguthaben mehr? Die europäische Notrufnummer 112 funktioniert immer.

Dir fehlt die Erinnerung an letzte Nacht? Du hast blaue Flecken oder Wunden und weißt nicht woher? Du hast ein ungutes Gefühl und Gedächtnislücken? Vertraue dich jemandem an!

Bei einem konkreten Verdacht lass dich umgehend im Krankenhaus, Notfallambulanz oder von einem:r Arzt/Ärztin deines Vertrauens untersuchen. Sichere eine Urinprobe (im Kühl- oder Gefrierschrank), um K.O.-Tropfen nachweisen zu können.

Nützliche Infos und Anlaufstellen

Luisa ist da

In über 50 Grazer Gastrobetrieben erhältst du bei der Frage „Ist Luisa da?“ schnell und einfach Hilfe beim Personal, wenn du dich sexuell belästigt, bedroht oder unwohl fühlst.

Mehr Informationen zu den „Luisa-Lokalen“ findest du hier: Frag nach Luisa!

Notfallnummern

  • Polizei: 133
  • Rettung: 144
  • Internationaler Notruf: 112
  • Opfer-Notruf: 0800 112 112: rund um die Uhr, anonym und kostenlos
  • Frauenhelpline gegen Gewalt: 0800 222 555: rund um die Uhr, anonym und kostenlos
  • Rat auf Draht: 147

Hard Facts

WAS: Online-Weiterbildung zum Thema „K.O.-Tropfen – Take care. Be aware.“ (Referent: Klaus Ksander | Vivid)
WER: Multiplikatorinnen und Multiplikatoren aus allen Bereichen der Jugendarbeit, Lehrerinnen und Lehrer

INHALT:
Der Begriff K.O.-Tropfen beinhaltet das englische Wort "Knockout“ – das steht für "Außer-Gefecht-Setzen". K.O.-Tropfen können unterschiedliche Substanzen sein und weisen je nach Dosis ein breites Wirkungsspektrum auf.

Im ersten Teil gibt der Vortrag einen Einblick über das Wirkungsspektrum von K.O.-Tropfen, klärt über rechtliche Aspekte auf und informiert, was bei einem Verdacht auf ein Gewaltverbrechen zu beachten und zu tun ist. Danach werden insbesondere Möglichkeiten für Multiplikator:innen aus Schule und außerschulischer Jugendarbeit aufgezeigt und erarbeitet, um präventiv zu diesem Thema zu agieren und das Thema (wieder) stärker ins Bewusstsein von Jugendlichen zu holen.

  • K.O.-Tropfen – über die Substanz(en) und Wirkungsweise(n)
  • Tipps zur Prävention und für den Notfall
  • Handlungsmöglichkeiten für Multiplikator:innen und Bezugspersonen
  • Offene Fragen & Diskussion

In Kooperation mit

Infos für Multiplikator:innen

Online-Weiterbildung zum Thema „K.O.-Tropfen – Take care. Be aware."

Im Rahmen der LOGOversity fand gemeinsam mit VIVID eine Online-Fortbildung rund um das Thema „K.O.-Tropfen“ statt. Der Vortrag kann weiterhin abgerufen werden.
Auf der Plattform stehen über 50 Online-Weiterbildungen der vergangenen LOGOversitys zur Verfügung. Für jede besuchte Weiterbildung erhalten Sie eine Teilnahmebestätigung. Mit der LOGOversity können Sie sich ab sofort jederzeit, wann und wo Sie wollen, kostenlos und flexibel zu vielen Themen der Jugendarbeit weiterbilden.

Nachsehen auf Youtube (ohne Teilnahmebestätigung)

Wie gewohnt können Sie alle vergangenen Weiterbildungen auch auf YouTube nachsehen, ohne Registrierung und ohne den Erhalt einer Teilnahmebestätigung.

Wenn Sie das Video abspielen, sendet YouTube Ihnen einige Cookies!

Kampagnenmaterial bestellen

Sollten Sie weitere Materialien wünschen, senden wir Ihnen diese (solange der Vorrat reicht) sehr gerne kostenfrei zu. Melden Sie sich für Nachbestellungen bitte bei LOGO jugendmanagement unter +43 (0) 316 | 90 370-90 (Mo – Do: 11 – 16 Uhr) bzw. über das untenstehende Kontaktformular.

Unsere Partner

Die Sensibilisierungskampagne zu K.O.-Tropfen ist eine gemeinsame Initiative des Landes Steiermark mit LOGO jugendmanagement, der WKO Steiermark und der Stadt Graz.

Ansprechpartner

Marie-Theres Svoboda, BA MA
E-Mail [email protected]
Telefon +43 (0) 316 I 903 70 224
Mobil +43 (0) 676 I 745 7080

Zuletzt aktualisiert am: 16. Oktober 2023
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